Marias Rache

Teil 2 der Serie zur Goldenen Linie

JEVER/WITTMUND/HBU – Der Grenzstreit zwischen dem Je­verland und Harlingerland, der 1666 mit dem Ziehen der Goldenen Linie einstweilen beigelegt wurde, hatte seine Vorgeschichte – die Rivalität zwischen Jever und den Ost­friesen reichte bis ins späte Mittelalter zurück. Genauer gesagt in die Häuptlingszeit des 14. Jahrhunderts, in der die lokalen Herrscher auf der Ostfriesischen Halbinsel be­gannen, ihre Herrschaftsge­biete auszudehnen – wahl­weise durch geschicktes Ver­heiraten oder durch Krieg. Vor dieser Wahl standen im 16. Jahrhundert auch die Töchter des letzten Häuptlings des Je­verlandes, Edo Wiemken 11., und so stand der Anschluss des Jeverlandes an das ostfrie­sische Herrschaftsgebiet der Cirksenas durch Einheirat be­vor. Doch die Cirksena -Söhne brüskierten die jeverschen Töchter derart, dass die poli­tisch Kraftvollste der drei, Fräulein Maria, erfolgreich die Selbstständigkeit bewahrte und das Jeverland nach ihrem Tode an die Oldenburger ver­erbte. Die Trennung des Jever­landes von Ostfriesland, die bis heute nachwirkt, war da­mit zementiert. Die Hinter­gründe schildert Wolfgang Koppen heute in der zweiten Folge unserer Serie zur „Gol­denen Linie“.