„Harlinger“ startet eine Serie zum historischen Grenzstreit
WITTMUND/HBU – Wer glaubt, die Goldene Linie, jene Grenzbezeichnung zwischen Ostfriesland und dem Jeverland, sei von rein symbolischer Art, der irrt sich gewaltig. Es gibt sie wirklich, die Goldene Linie.
Sie prangt auf einer Seekarte von 1666, und dieses Dokument der Grenzziehung zwischen Ostfriesland und 0ldenburg lagert heute im Niedersächsischen Staatsarchiv in Aurich – sorgsam verwahrt und behütet von Dr. Bernhard Parisius, dem Archivdirektor und Leiter des Staatsarchivs, und seinen Mitarbeitern.
Im Jahr 1545 hatten große Eindeichungs-maßnahmen in der Harlebucht begonnen, die zweihundert Jahre zuvor durch gewaltige Sturmfluten entstanden und zeitweise bis an den Geestrand bei Cleverns und Burmönken vorgedrungen war. Das wiedergewonnene Land weckte Begehrlichkeiten.
Die Grenzstreitigkeiten wurden 1666 durch die Grenzziehung exakt zwischen den Inseln Spiekeroog und Wangerooge in ihrer damaligen Lage beigelegt – die Goldene Linie eben, auf die bis heute im Verhältnis zwischen dem Jeverland und dem Harlingerland Bezug genommen wird.
Mit einer historischen‘ Festwoche „Goldene Linie Streit in aller Freundschaft“ erinnern Jever und Wittmund vom 2. bis 10. Oktoberan den Grenzstreit und seine Beilegung, es rankt sich ein großes Rahmenprogramm in beiden Städten um dieses Ereignis.
Der Anzeiger für Harlingerland beschäftigt sich ab heute in einer Serie unseres Mitarbeiters Wolfgang Koppen mit der Goldenen Linie – ihren historischen Hintergründen, ihrer heutigen Bedeutung und Geschichten aus dem Grenzgebiet, das gerade in den letzten Jahren stark an touristischer Bedeutung gewonnen hat.